JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

The European MOOC Consortium (EMC) launches a Common Microcredential Framework (CMF) to create portable credentials for lifelong learners

Bis jetzt war für mich das Feld der Microcredentials von Anbietern wie Udacity und ihren Nanodegrees besetzt. Aber diese Nanodegrees sind ja eine eigene, patentierte Währung des Anbieters Udacity, die neben den Währungen anderer Kursanbieter (z. B. Coursera, edX, FutureLearn) steht. Jetzt wollen die Hochschulen unter dem Dach des European MOOC Consortium (EMC) in diesem Bereich aktiver werden. Zum einen sieht man den wachsenden Bedarf an kurzen, flexiblen Bildungsangeboten. Zum anderen möchte man mit dem wuchern, wofür Hochschulen stehen: anerkannte, qualitativ hochwertige, akademische Abschlüsse.

Das bedeutet natürlich, dass im Rahmen einer Initiative wie dem Common Microcredential Framework (CMF) zuerst definiert werden muss, was überhaupt Microcredentials sind und welche Bedingungen ein Kurs erfüllen muss, um nach den Vorgaben des CMF als Microcredential zu gelten. Hier geht es um Fragen des Umfangs, der Leistungsnachweise und Dokumentation sowie der Identitätsüberprüfung. Aber das Charmante an dem Konzept: Wenn man es schafft, die formale Seite (Was gilt als Microcredential?) mit der inhaltlichen Seite (Was wurde gelernt, welche Kompetenzen wurden entwickelt?) zu verbinden, könnten viele Microcredentials, erworben an verschiedenen Stellen und über einen längeren Zeitraum, letztlich zum Bachelor oder Master führen. Aber hier fehlen mir noch Informationen … und/ oder Fantasie.
Niamh O’Grady, FutureLearn, 30. April 2019

Nachtrag (13.07.2019): Manoel Cortes Mendez: „European MOOC Platforms Plan New Generation of Microcredentials“, Class Central/ MOOC Report, 1. Juli 2019

Bildquelle: Hans-Peter Gauster (Unsplash)