JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

Diskussionspapier: Deskilling durch Künstliche Intelligenz?

Im Moment sind wir meist noch ganz fasziniert von den Möglichkeiten generativer KI. Natürlich gehört zur laufenden Diskussion auch die Beobachtung, dass KI jetzt zum Beispiel für kreative, Ideen generierende Tätigkeiten eingesetzt werden kann. Es geht also um Bausteine von Wissensarbeit. Doch was bedeutet das für die entsprechenden Kompetenzen? Gehen sie verloren (Deskilling)? Nehmen wir das schulterzuckend hin? Bedeutet es eine Entlastung, weil wir uns anderen Aufgaben zuwenden können? Wollen wir bestimmte Kompetenzen schützen und die KI „aussperren“?

Die Diskussion dieser Fragen wird noch nicht breit geführt. Deshalb greift Gabi Reinmann (Universität Hamburg) sie an dieser Stelle auf (mit einem hochschuldidaktischen Schwerpunkt). Es ist ein Herantasten. Gabi Reinmann, so lese ich es, favorisiert das Konzept der „hybriden Intelligenz“ als „Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz …, bei der Mensch und KI-System voneinander lernen, sodass Leistungen erbracht werden, die über das hinausgehen, was der Mensch oder die Maschine allein könnten.“ (S. 12)
Gabi Reinmann, Hochschulforum Digitalisierung, Diskussionspapier Nr. 25, 10. Oktober 2023