Jeder Mensch braucht KI-Kompetenz – aber welche eigentlich? Kritische Anmerkungen
Einen „ganzheitlichen Bildungsansatz“ vermisst Ulf-Daniel Ehlers, Professor für Bildungsmanagement und Lebenslanges Lernen an der DHBW, wenn es um KI-Kompetenzen geht. Er schreibt: „AI Literacy, wie sie bisher vielfach verstanden wird, bleibt zu oft auf dem Niveau von Grundwissen und funktionaler Medienbildung stehen. Wenn es (nur) um Bedienbarkeit, technisches Verständnis, informierte Nutzung geht – aber nicht um transformative Handlungskompetenz – ist das für die vor uns liegenden Herausforderungen nicht genug.“
In seinem Beitrag spannt er einen Bogen vom EU AI Act („Der Moment der Wahrheit ist da“), über gängige AI Literacy-Konzepte („Ein erster Schritt – aber nicht das Ziel“), zum Kompetenzmodell „AIComp“, in dem KI-Kompetenz als Future Skill im Sinne jener transformativen Handlungskompetenz dargestellt wird. Auch wenn hier der Aufruf, sich näher mit dem AIComp zu beschäftigen, im Vordergrund steht, haben mir die „drei Szenen aus dem Alltag“ gefallen. Hier heißt es unter anderem:
„Im Unternehmen: Eine HR-Managerin nutzt ein KI-System zur Talentdiagnostik. Sie versteht die Logiken des Modells, kommuniziert sie verständlich – und korrigiert den Einsatz, als Gender-Bias sichtbar wird.
→ KI-Kompetenz bedeutet hier: systemische Reflexion und kommunikative Vermittlung.“
Ulf-Daniel Ehlers, LinkedIn, 30. April 2025