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Digitale Notizen: Was Notion, Obsidian & Co. wirklich können

Eigentlich verlinke ich keine Ressourcen, die hinter einer Bezahlschranke liegen. Hier mache ich eine Ausnahme, weil ich zumindest ein paar Hintergrundinformationen und Zitate in diesem Blogpost festhalten möchte.

– Zum einen ist es erwähnenswert, dass es das Thema „Second Brain“ überhaupt in die Medien schafft. Hier heißt es einführend: „Der Begriff geht auf den amerikanischen Produktivitätsberater Tiago Forte zurück und meint ein externes System zur Wissensorganisation – eine Art digitaler Zettelkasten, der nicht nur speichert, sondern vernetzt, strukturiert und im Idealfall neue Einsichten ermöglicht. Die Metapher ist bewusst gewählt: Es geht nicht um Ablage, sondern um ein zweites, erweitertes Denkorgan.“

– Zum anderen habe ich mit Interesse geschaut, welche Systeme hier vorgestellt und eingeordnet wurden. Es sind: Notion und Coda (die „Cloud-Kollaborateure“), Obsidian und DEVONthink („Datenhoheit statt Cloud“), Capacities, Craft und OneNote (die „Ästheten der Einfachheit“).

– Abschließend gibt es noch eine „Entscheidungsmatrix für Anwender“. Die kritischen Stellgrößen sind aus Sicht des Autors die Punkte „Kollaboration“, „Total Cost of Ownership“, „KI“ und „Migration“. Als Obsidian-Nutzer kann ich die auf dieser Grundlage getroffene Einschätzung und Empfehlung gut nachvollziehen:

„Notion und Coda glänzen in Teams, versagen bei Einzelnutzern, die einfach nur nachdenken wollen. Obsidian ermöglicht souveränes Wissensmanagement, aber kollaborative Projekte scheitern. DEVONthink beherrscht Dokumenten-Archive meisterhaft, kostet aber eine Plattform-Entscheidung. Craft ist schön und schnell, doch das Ökosystem bleibt dünn. OneNote ist überall, aber nirgendwo außergewöhnlich. Capacities verspricht die goldene Mitte, muss sie aber noch als junges Start-up aus dem Saarland beweisen.“
Marcus Schuler, FAZ Pro Digitalwirtschaft, 22. Oktober 2025

Bildquelle: Marcus Gossler (Wikipedia, CC BY-SA 3.0)