Hybrid, Blended, Hyflex oder Multi Access?
Der Titel dieses Beitrags deutet es an: Die digitale Lehre ist mit Corona in Bewegung gekommen. Neue Lehr-/ Lernszenarien gehen oft mit neuen Begriffen einher oder fügen sich pragmatisch in bestehende Begrifflichkeiten ein. Im Moment steht die „hybride Lehre“ hoch im Kurs. Gabi Reinmann (Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen) hat dies zum Anlass genommen, sich an einem Ordnungsmodell zu versuchen („Hybride Lehre – Ein Begriff und seine Zukunft für Forschung und Praxis“). Hier ihre Unterscheidung:
„1. Präsenz-Lehren: Lehrende und Studierende finden sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort ein, sodass in physischer Präsenz ohne Online-Elemente gelehrt wird.
2. Online-Lehren: Lehrende und Studierende sind an verschiedenen Orten und interagieren zeitgleich oder zeitversetzt, sodass in digitalen Umgebungen ohne physische Präsenz gelehrt wird.
3. Synchrones Hybrid-Lehren: Studierende finden sich zur gleichen Zeit teils am gleichen Ort mit dem Lehrenden ein, teils sind sie an verschiedenen Orten online zugeschalten, sodass zeitlich sowohl in physischer Präsenz als auch in einer digitalen Umgebung gelehrt wird (Synchronizität von physischer und digitaler Präsenz).
4. Asynchrones Hybrid-Lehren: Lehrende und Studierende finden sich zu verschiedenen Zeiten entweder am gleichen Ort ein oder interagieren online zeitgleich oder zeitversetzt an verschiedenen Orten, sodass zu verschiedenen Zeiten in physischer Präsenz und in einer digitalen Umgebung gelehrt wird (Asynchronizität von physischer und digitaler Präsenz).“
Gabi Reinmann weist (natürlich) darauf hin, dass diese Unterscheidung aus aktuellem Anlass die Aspekte der zeitlichen und räumlichen Lehrorganisation ins Zentrum stellt. Die didaktische Gestaltung von Veranstaltungen umfasst vieles mehr. Hinzu kommt, dass zum Beispiel auch durch die Bezugsebene – spricht man über eine Veranstaltung oder einen Kurs? – viele weitere Kombinationsmöglichkeiten denkbar sind. Ein Anfang wäre es, so Gabi Reinmann einleitend, zumindest für die eigene Hochschule bzw. Bildungsinstitution eine „gemeinsame Kommunikationsgrundlage“ zu schaffen.
Gabi Reinmann, Hochschuldidaktik, 31. Januar 2021
Bildquelle: Wes Hicks (Unsplash)